Großes Interesse am neuen Bebauungsplan für den Eichwasen

22. November 2017

Wozu ein neuer Bebauungsplan für den Eichwasen? Welche Änderungen sind von der Stadtverwaltung geplant und wie denken die Bürgerinnen und Bürger darüber? Zu diesen Fragen veranstaltete die SPD Eichwasen/Schwabach-Nordwest einen Informationsabend.

Sektionsvorsitzender Michael Arnold konnte dazu zahlreiche Interessierte sowie die beiden Stadträte Dr. Gerhard Brunner, Sprecher der SPD im Planungs- und Bauausschuss und Martin Sauer sowie den Fraktionsvorsitzenden Werner Sittauer im vollbesetzten Vereinsheim der Vogelfreunde begrüßen.

Martin Sauer erläuterte zunächst warum ein neuer Bebauungsplan aufgestellt werden soll. Der derzeit gültige Bebauungsplan stammt noch aus der Anfangszeit des Eichwasens. Da sind zum Beispiel noch Jägerzäune verpflichtend vorgeschrieben und Dachgauben, Wintergärten, kleine Anbauten oder Gartenhäuschen sind generell nicht erlaubt. Daher entspricht es dem Wunsch der Eichwasener, dass jetzt solche kleineren Um-und Anbauten generell (innerhalb bestimmter Grenzen) erlaubt sind. Hierzu gab es breite Zustimmung.

Hitzig diskutiert wurde dann, als Dr. Gerhard Brunner die weiteren von der Stadtverwaltung vorgeschlagenen Neuerungen vorstellte: Nachverdichtung, Umwandlung von einem reinen in ein allgemeines Wohngebiet, Grünachsen und Straßenbäume.

Die Nachverdichtung soll unter anderem dadurch erreicht werden, dass die Mehrfamilienhäuser der GEWO-Bau an der Wilhelm-Albrecht-Straße aufgestockt und teilweise durch „Kopfbauten“ erweitert werden. Dadurch können zahlreiche neue Wohnungen geschaffen werden, ähnlich wie an der Konrad-Adenauer-Straße. Dort entstehen bei der Aufstockung eines Gebäudes acht neue Wohnungen.

Einige Bürger äußerten sich generell gegen Neubauten, weil der Eichwasen bereits der am dichtesten besiedelte Stadtteil in Schwabach sei. Dem entgegneten Sauer und Brunner, dass in der Stadt derzeit mindestens 800 Wohnungen fehlten. Keiner hätte gerne neuen Geschoßwohnungsbau neben seinem Haus, aber irgendwo müsse er entstehen. Deshalb muss laut SPD in allen Stadtteilen nach Möglichkeiten für neue bezahlbare Wohnungen gesucht werden. Am besten geht das überall da wo die Stadt oder städtische Gesellschaften Grundstücke besitzen.

Das heißeste Thema waren die Parkplätze: Laut Aussage vieler Anwohner herrscht bereits jetzt rund um die Hochhäuser und Mehrfamilienhäuser im Norden des Eichwasen großer Parkdruck. Dieser würde durch neue Wohnungen bei der geplanten Nachverdichtung weiter verschärft. Deshalb müssten genügend neue Parkplätze geschaffen werden. Auch beim Neubau von Wohnungen sollte die Stellplatzsatzung im normalen Umfang angewendet werden. Viele Eichwasener forderten, dass für neue Parkplätze auf keinen Fall die Grünflächen zwischen den großen Gebäuden geopfert werden sollen, sondern möglichst Tiefgaragen und Parkdecks gebaut werden. Sauer und Brunner versprachen hier alle Möglichkeiten zu prüfen, auch wenn Tiefgaragen dann die Wohnungen wahrscheinlich zu teuer machen würden. Wegen der Parkplatzfrage äußerten die SPD-Stadträte auch Zweifel ob tatsächlich wie geplant etwa 80 zusätzliche Wohnungen verwirklicht werden können und versprachen die Sorgen der Bürger in den Stadtrat einzubringen.

Auch gegen die Pflanzung einiger neuer Straßenbäume in der Wilhelm-Albrecht- und Wilhelm-Dümmler-Str. gab es Bedenken. Etwas entschärft wurden die Einwände dagegen als klar wurde dass für die Straßenbäume keine Parkplätze geopfert werden sollen. Trotzdem sehen einige Bürger es als Problem an, wenn dadurch die Straßen verengt und der Durchgangsverkehr gebremst werden sollen.

Schließlich ging es um die Frage ob große Teile des Eichwasens von einem reinen in ein allgemeines Wohngebiet umgewandelt werden sollen. In einem allgemeinen Wohngebiet sind nichtstörendes Gewerbe, Läden und Büros in größerem Umfang erlaubt als in einem reinen Wohngebiet. Auch sind die zulässigen Lärmimmissionen im allgemeinen Wohngebiet höher als in einem reinen Wohngebiet. Eine große Mehrheit der Anwesenden sprach sich für die Beibehaltung des reinen Wohngebiets aus.

Die Stadträte Brunner und Sauer versprachen sich für die Beibehaltung des Eichwasens als reines Wohngebiet einzusetzen und darauf zu achten, dass zuerst die Stellplatzfrage gelöst wird, ehe neue Wohnungen entstehen.

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