SPD Kulturtage - heimatnah und grenzelos - Preisverleihung

02. Mai 2024

„Ehrwürdig“: Eine Preisverleihung unter Freunden

SPD vergibt Kulturförderpreis heimatnah und grenzenlos“

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SCHWABACH - „Drum, Freunde, lasst es mich einmal sagen: Schön wieder hier zu sein, schön Euch zu sehn.“ Schon mit den ersten Hannes-Wader-Takten haben Stefan Müller und Bobby Leupold atmosphärisch exakt den Ton getroffen. Die Verleihung des SPD-Kulturtage-Preises „heimatnah und grenzenlos“ im Bürgerhaus war – wieder – ein Treffen von Freunden. Fröhlich, herzlich, anerkennend. Und die Musik der letzten Preisträger Bobby Leupold, Stefan und Felix Müller sowie von Doc Knotz als sonorer Blues Man bildete auch musikalisch einen wunderbaren Rahmen für die diesjährigen Preisträger.
Die neuen Träger des Preises, den die Schwabacher SPD seit dem Start ihrer Kulturtage vor fast 30 Jahren alle zwei Jahre als Förderpreis an Kunst- und Kulturschaffende in und aus der Region verleiht, sind das Bistro Markgraf und das Atelier 15 von Uli Thaler-Wieland und Walter Thaler. Gespendet wird das geteilte Preisgeld von der SPD-Bundestagsabgeordneten Gabriela Heinrich, die trotz der „Rechts-Links-Schwäche“ ihres Navigationssystems, wie sie nach ihrer Suche durch die Schwabacher Innenstadt beklagte, noch fast rechtzeitig bei der Festversammlung eintraf. Auf jeden Fall rechtzeitig, um die schwergewichtige Preis-Skulptur -angefertigt vom ersten Preisträger Clemens Heinl – sowie vor allem die Preisgelder von jeweils 500 Euro zu übergeben.
Rote Rosen dazu überreichte die Schwabacher SPD-Vorsitzende Caro Linner, die sich über viele Ehrengäste im Publikum freute und an den Wert von Kunst und Kultur erinnerte: „Kunst ist nicht alles, aber ohne sie ist alles nichts.“ Oder auch – vor allem im Einverständnis mit den Preisträgern und Musikern – an Karl Valentin erinnerte: „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.“
Dass es Arbeit macht, ein Bistro sieben Tage die Woche offen zu halten, wissen die Betreiber des Markgraf sehr wohl. Günter Ziegler und sein Team bieten damit nicht nur eine „Kneipe“, wie Laudator Carlo Weber erläuterte. Im Wortsinn übrigens der enge Zwischenraum, sozusagen die „Kneifzange“ zwischen zwei Gebäuden, wie Weber die Symbiose eines Ortes für Kommunikation, Genuss und Lust passgenau beschrieb. „Still crazy after all these years“ sei der Treffpunkt, der früher mal „Walfisch“ hieß und jetzt schon seit 46 Jahren als adliger Markgraf oder liebevoll verkürzt als „Gräfchen“ firmiert. Er biete kulturelle Vielfalt und lokalen Zusammenhalt, ermögliche zahllosen Bands und Gruppen Auftritte und ist als Treffpunkt für seine Stammgäste unersetzlich. „Macht bitte weiter so“, forderte er Ziegler und sein Team auf.
Weitermachen sollen unbedingt auch die Betreiber des Atelier 15: Der „Raum für kreative Experimente“, den das Ehepaar Uli Thaler-Wieland und Walter Thaler seit 13 Jahren in einem extra dafür ausgebauten und gestalteten Teil seines eigenen Hauses in der Schulgasse 15 bietet, lädt regelmäßig zu Veranstaltungen ein. Ob Vernissagen, Lesungen oder Musik – in bekannten und noch nicht bekannten Formaten, mit und für ORTUNG, offen für alle und alles. Wie Laudatorin Carola Scherbel betonte, ist das Engagement des Paares in dem jahrhundertealten Haus in der Schwabacher Altstadt deshalb nicht nur denk-, sondern auch ehrungswürdig. „Den Preis habt Ihr unbedingt verdient.“
Ein gediegenes Schlusswort hätte zur Ehrung von so innovativen Preisträgern gar nicht gepasst. Statt dessen bildete sich zum Abschluss der Feier spontan eine neue Formation: Felix Müller und Bobby Leupold taten sich mit Doc Knotz zur groovenden Blues-Impro-Nummer zusammen, und die verlangte natürlich eine Zugabe. Also schöpfte Caro Linner schon Hoffnung für das musikalische Programm zur nächsten Preisverleihung: In zwei Jahren dann, wenn der Markgraf und das Atelier 15 die Trophäe weiterreichen.

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