Bundesverdienstmedaille für Günter Pröbster

27. September 2022

Großer Einsatz – hohe Auszeichnung: Verdienstmedaille für Günter Pröbster

Der ehemalige Betriebsratsvorsitzende der MAN Nürnberg und langjähriges SPD-Mitglied, Günter Pröbster, ist am 8.09.22 mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden.  

Günter Pröbster – ein Feuerlöwe

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Im Lebenslauf des 70-Jährigen Günter Pröbster ist eines besonders auffällig: Seit seinem ersten Ausbildungstag, noch keine 15 Jahre jung, ist er Mitglied der IG Metall gewesen. Nur wenige Jahre später 1972 folgte schon die Mitgliedschaft in der SPD.
Bei der MAN in Nürnberg fing Günter Pröbster 1974 an und war dort bis zum Renteneintritt 44 Jahre beschäftigt. Sein ungebrochener Einsatz für die Belegschaft lässt sich anhand seiner Ämterlaufbahn nachvollziehen: Kurz nach seinem Eintritt bei der MAN ist er bereits zum Vertrauensmann gewählt worden. 1982 war er schon Mitglied des Betriebsrats. 1998 ist er zum stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden und 2007 zum Vorsitzenden des Betriebsrats gewählt worden. Am 30.12.2018 endeten sämtliche seiner betrieblichen Funktionen, da er zu diesem Zeitpunkt in Rente ging.
Günter Pröbster war ebenfalls über 11 Jahre Mitglied im Aufsichtsrat der MTB, über 6 Jahre Mitglied im Europäischen Betriebsrat sowie Mitglied im Weltkonzernbetriebsrat der Volkswagen AG und hat sich in diesen Gremien nicht nur für die Belange der Nürnberger Kolleginnen und Kollegen, sondern darüberhinaus auch für die Belange der Kolleginnen und Kollegen MAN-weit stark gemacht.

Der Einsatz für die Menschen – nachhaltig, sozial und unermüdlich

Es wird schnell klar: Günter Pröbster hat sich weit über das übliche Maß hinaus für gute Arbeitnehmerpolitik eingesetzt und in der Durchsetzung selbiger, Arbeitsplätze gesichert und ausgebaut. Seine kluge und konsequente Arbeit im Betriebsrat der MAN in Nürnberg hat maßgeblich dazu beigetragen, Beschäftigung zu sichern, Produkte und Verfahren zu modernisieren sowie das Miteinander von Management und Arbeitnehmern zu stärken – dadurch leistete er einen außerordentlich anerkennenswerten Beitrag auch zum Wohle der Allgemeinheit.
Neben dem Themenkomplex „Tarifpolitik“ zählte auch das Verhandeln von Betriebsvereinbarungen, die dem Ausbau und zur Sicherung von Arbeitsplätzen dienten, zu seiner Passion: Im Jahre 2011 handelte Günter Pröbster die Betriebsvereinbarung zum Erhalt und zum Ausbau des Standortes Nürnberg aus. Immer die Entwicklung des Standortes im Blick, um für die zukünftigen Generationen am Standort Nürnberg vorzusorgen und diese zu erhalten.
Für Günter Pröbster waren und sind Tarifverträge das Fundament für eine ehrliche und faire Arbeitswelt. Daneben sollte die Arbeitszeit so gestaltet sein, dass sie auch zum persönlichen Leben passt. Den Menschen soll es gut gehen. Wer sich wohl fühlt, der arbeitet gern und setzt sich ein. Auf die älteren Generationen geblickt, war es stetes Anliegen von Günter Pröbster, dass die Kolleginnen und Kollegen in Würde aus der Arbeitswelt ausscheiden können. Aus einer gerechten Arbeitswelt.

Seine Herzensangelegenheiten waren und sind die Tarifverträge „seiner“ IG Metall und das harte Verhandeln von Betriebsvereinbarungen, die die Arbeits- und Lebenswelt der Kolleginnen und Kollegen verbessern können. Diese Betriebsratsarbeit hat ihn mehr als ausgefüllt. Die Mitbestimmung, die Arbeitnehmerbewegung, das alles hat ihm auch viel Spaß und Freude bereitet. Für die Menschen etwas rauszuholen – das hat ihn als Betriebsrat beschäftigt, dafür hat er gelebt und gekämpft. Selbst die Veränderung zu sein, die man sich wünscht für diese Welt – nach diesen Leitsatz lebte und handelte Günter Pröbster.

Der Verdienstorden

Die Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (umgangssprachlich Bundesverdienstkreuz) wird für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen an  in- und ausländische Bürgerinnen und Bürger verliehen sowie für alle besonderen Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland, z.B. auch Verdienste aus dem sozialen, karitativen und mitmenschlichen Bereich. Er ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung in Deutschland und damit die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Eine finanzielle Zuwendung ist mit der Verleihung des Verdienstordens nicht verbunden.

Die reine Erfüllung von Berufspflichten oder die Übernahme ehrenamtlicher Tätigkeiten allein genügt nicht für eine Verleihung. Die ehrenamtliche Tätigkeit muss mit großem persönlichem Einsatz unter Zurückstellung eigener Interessen längere Zeit ausgeübt worden sein – was bei Günter Pröbster anerkannt worden ist. Der Orden wird regulär in acht Stufen verliehen, wobei als Erstauszeichnung im Allgemeinen die Verdienstmedaille vergeben wird. Grünter Pröbster erhält diese Verdienstmedaille.

Die Verleihung

Die Aushändigung der vom Bundespräsidenten verliehenen Verdienstorden übernehmen in den meisten Fällen die Ministerpräsidenten der Länder, Landes- oder Bundesminister, Regierungspräsidenten oder Bürgermeister. Bei Günter Pröbster übernahm gestern der Oberbürgermeister Peter Reiß aus Schwabach, dem Wohnortort von Günter Pröbster, diese Aufgabe. Aufgrund des aktuellen Gesundheitszustandes von Günter Pröbster nahm sein Sohn Florian Pröbster, ebenfalls Betriebsrat am Standort Nürnberg, stolz und feierlich den Verdienstorden stellvertretend für seinen Vater entgegen.

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