Blütenpracht für Mensch und Natur: SPD Radtour zu Blühflächen in Schwabach

04. Juni 2017

Seit zwei Jahren bemüht sich die Stadtgärtnerei Schwabach im Blumenwiesen-VerBUNT Mittelfranken darum, öffentliche Grünflächen naturnah und ansprechend zu bepflanzen und mit möglichst geringem Aufwand zu pflegen. Im Rahmen einer. Radtour konnte sich der Arbeitskreis Umwelt der Schwabacher SPD unter Leitung seines Sprechers, Stadtrat Martin Sauer von den Erfolgen überzeugen. „Solche Flächen mit Mineralbeton als Untergrund sind eigentlich ein Horror für jeden Gärtner. Mit einer geeigneten Samenmischung aus gebietstypischen Wildstauden und –blumen haben wir fast durchgehend vom Frühjahr bis Spätsommer zahlreiche Blüten auf dem kleine Pflanzstreifen“, freut sich Thomas Mulzer von der Stadtgärtnerei an der Nördlinger Straße. Der Biologe und Stadtrat Dr. Gerhard Brunner konnte auf der Fläche unter anderem den auffallend blau blühenden Lein identifizieren. „Und im Sommer ist die ganze Fläche gelb von der Färberkamille“, ergänzte Mulzer. Direkt neben Hausgärten im O’Brienpark wurden weitere Blühwiesen angelegt. „Hier mussten wir bei den Nachbarn zunächst etwas Überzeugungsarbeit leisten, doch mittlerweile freuen sie sich nicht nur über den im Jahresverlauf wechselnden Anblick der Blumenwiese, sondern auch über die zahlreichen Insekten, die an den Blüten ihre Nahrung finden“, erläuterte Mulzer. Gerhard Brunner konnte den Teilnehmern der Tour auf zwei Flächen im Landschaftspark Süd nahe der Vogelschutzanlage zeigen, dass die Artenvielfalt auf den Blühflächen deutlich höher ist, als auf einer intensiv gepflegten Rasen- oder Fettwiesenfläche. Der Wiesenknopf kann hier vielleicht auch dem seltenen Wiesenknopfbläuling als Nahrungsquelle dienen. Am Kreisverkehr an der B466 erstaunte die Teilnehmer der SPD-Radtour u.a. die Ochsenzunge, die in unserer Gegend eigentlich eine Art der Roten Liste sei, wie Brunner erläuterte. „Zu einem geschützten Biotop wird die Fläche dadurch leider noch nicht, weil die Pflanzen ja künstlich angesät wurden“ machte Thomas Mantarlis, SPD-Stadtrat und Gärtnermeister deutlich. Dass das Anlegen von Blumenwiesen auch mühsam sein kann zeigte sich an Geländeböschungen im Gewerbepark West. Dort waren die Flächen zum Erosionsschutz mit handelsüblichen Rasenmischungen angesät worden. „Gegen diese Hochleistungsgräser kann sich kaum eine blühende Staude durchsetzen. Wir versuchen jetzt stellenweise Bereiche aufzufräsen und dort Blütenpflanzen einzusäen“, zeigte Mulzer den radelnden Blumenfreunden auf. Abschließend zeigten sich die Teilnehmer von dem schon nach zwei Jahren sichtbaren Erfolg für Pflanzen, Insekten, Reptilien und Vögel beeindruckt. „Wir haben jetzt schon Anfragen über den VerBUNT der Städte Schwabach, Hilpoltstein, Abenberg, Nürnberg und der Gemeinde Markt Erlbach hinaus. Die ersten Gemeinden aus dem südlichen Mittelfranken haben Interesse an einer Mitgliedschaft bekundet“, freute sich Thomas Mulzer. Martin Sauer hofft, dass die Stadtgärtnerei das Programm auf weitere Flächen in Schwabach ausdehnt, wenn die Anwohner bereit sind, die Blühflächen zu akzeptieren. Die SPD signalisiert Unterstützung für diese Möglichkeit, die Artenvielfalt in der Stadt zu sichern.

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